Im Zentrum dieses Seminars stehen die didaktischen Planungsprozesse im interdisziplinären Rahmen der Unterrichtsplanung. Vernetztes Denken, strukturiertes Lernen, Steigerung und Optimierung kognitiver Lernprozesse sind die Themen moderner Schulkultur. Musik als sinnliche, d.h. sinn-volle Erfahrungsquelle kann bei diesen Vorgängen eine entscheidende Hilfe sein! Nach Erkenntnissen der Neurowissen¬schaften und der Lehr-Lern-Forschung unterstützen musikalische Interventionen das Lernen der Kinder, korrelieren mit der phonologischen Bewusstheit und können sich begünstigend auf die Gehirnaktivität auswirken. Netzwerke bilden sich jedoch nicht nur neuronal, also im Gehirn eines Menschen, sondern auch zwischen den Menschen. Nach Horst Siebert (2003) zielt vernetztes Lernen vor allem auf eine Perspektiven¬verschränkung ab: Die Wirklichkeitswahrnehmung anderer Disziplinen wird wahrgenommen, reflektiert und mit den eigenen Wirklichkeitskonstruktionen in Beziehung gesetzt. Vor diesem Hintergrund kann das Fach Musik eine besondere Bedeutung einnehmen, ja zum Unterrichtsprinzip avancieren.
Einführende Literatur:
Dethlefs-Forsbach, Beate (2005): Fächerübergreifender Unterricht aus der Sicht des Faches Musik. Oldershausen: Lugert 2005.
Gaul, Magnus (Hg.) (2017): Musikpädagogik im interdisziplinären Dialog. Zu Bildungsbedeutsamkeit fächerverbindender Lernprozesse. Augsburg: Wissner [DVD] (= Regensburger Schriften zur Musikpädagogischen Forschung und Entwicklung, 1).
Jäncke, Lutz (2009); Macht Musik schlau? Neue Erkenntnisse aus den Neurowissenschaften und der kognitiven Psychologie. Bern: Huber.
Oberhaus, Lars et al. (2017): Musik und Körper. Interdisziplinäre Dialoge zum körperlichen Erleben und Verstehen von Musik. Bielefeld: transcript.