Die Veranstaltung richtet sich an Doktoranden, Magistranden und BearbeiterInnen von Zulassungsarbeiten. Es werden Themen, Inhalte und Methoden von Qualifikationsarbeiten diskutiert; außerdem stellen auswärtige WissenschaftlerInnen ihre Forschungsprojekte vor.
Der Ruf „Die Türken kommen!“ gellte in der Frühen Neuzeit nicht nur durch die von einer Eroberung unmittelbar bedrohten Städte und Dörfer des Königreiches Ungarn und der Habsburgischen Erbländer, er füllte auch zahlreiche Flugschriften und Einblattdrucke, die sich mit der osmanischen Expansion und ihren Folgen beschäftigten. Für die Geschichte des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation sind die militärischen und kulturellen Auseinandersetzungen mit dem „Erzfeind“ von so zentraler Bedeutung, dass man viele Entwicklungen überhaupt erst verstehen kann, wenn man sich diesem immer wieder aufflackernden europäischen Konfliktherd zuwendet. Die „Türken“ waren jedoch nicht nur militärischer Feind, sondern auch Handelspartner, Nachbarn, kulturelle Inspiration. Sie dienten darüber hinaus für die Bewohner des Alten Reiches der ideellen Selbstverortung und der Abgrenzung vom Anderen, das auch der konfessionelle Gegner im eigenen Land sein konnte. Das Hauptseminar analysiert ausgewählte publizistische Werke mit Blick auf die hier transportierten Türkenbilder und ihre Adressaten und dies immer vor dem Hintergrund aktueller Wahrnehmungen der „Türken“ in Deutschland.