Das Toledanische Westgotenreich: Geschichte – Kultur – Theologie
Das Toledanische Westgotenreich ist in mehreren Hinsichten eine Zeit des Übergangs: Zwischen Spätantike und Mittelalter, zwischen der lateinischen und der germanischen Welt, zwischen der römischen bzw. mediterranen Kultur, die eine Vielzahl an sprachlichen und geographischen Räumen umfasste, und entstehenden Nationalstaaten. Durch diese Position kommt dem Westgotenreich von Toledo insbesondere eine Schlüsselrolle als „Mittler“ im Tradierungsprozess kulturellen und theologischen Wissens zu.
Das Seminar bietet einen geschichtlichen Überblick vom 1. Konzil von Toledo (400) bis zur arabischen Eroberung (711). Anhand von theologischen Entwicklungen, herausragenden Persönlichkeiten, eigenständigen liturgischen Traditionen und kulturellen Phänomenen werden die Hauptlinien der Theologiegeschichte im Westgotenreich herausgearbeitet.
Nach einer Einführung durch die Lehrveranstaltungsleiter werden repräsentative Quellen gelesen und diskutiert. Kurzreferate der Studierenden dienen der Hinführung zur oder Vertiefung der gemeinsamen Lektüre. Sämtliche Quellen werden neben dem Original auch in deutscher oder englischer Übersetzung zur Verfügung gestellt. Spezifische Sprachkenntnisse sind nicht erforderlich, wenn auch Kenntnisse des Lateinischen von Vorteil sind.
Voraussetzungen für eine positive Bewertung der Lehrveranstaltung sind die regelmäßige und aktive Teilnahme, die sich in reger Beteiligung an der Diskussion, in der Vorbereitung eines Kurzreferats und in der Abfassung einer schriftlichen Seminararbeit äußert.