Blockveranstaltung vom 30.09.2019-02.10.2019, jeweils 10-18 Uhr (PT 2.0.9)
Vorbesprechung am 11.09.2019, 10-12 Uhr (PT 2.0.9)
Kaum ein anderes Werk der mittelalterlichen Literatur steht so sehr für den „europäischen Mythos von der Liebe“ (Christoph Huber) wie Gottfrieds ´Tristan`. Im Mittelpunkt steht die überwältigende, leidenschaftliche Liebe zwischen Tristan und Isolde, die sich gegen gesellschaftliche Normen auflehnt und schließlich scheitert - ohne jedoch als Wert an sich in Frage gestellt zu werden. Das Besondere an Gottfrieds Gestaltung des Stoffes, der im Mittelalter in ganz Europa verbreitet war, ist, dass er die Verantwortung für die fatale Minnebindung in die Hände der Liebenden legt und den sagenumwobenen Minnetrank in den Hintergrund treten lässt. Gottfrieds Bearbeitung ist provokant und nutzt den Freiraum, den die Literatur auch in einer Zeit bietet, die für die Unerbittlichkeit ihrer sozialen Normen bekannt ist.
Das Seminar bietet neben einem allgemeinen interpretatorischen Zugang zum ‘Tristan’ die Möglichkeit, ausgewählte thematische Schwerpunkte zu vertiefen.
Eine genaue Textkenntnis von Gottfrieds ´Tristan` ist Teilnahmevoraussetzung für das Seminar!
Das Seminar wird von einem Schreibtutorium begleitet, um die TeilnehmerInnen beim Anfertigen der Seminararbeit zu unterstützen.
Literatur:
Textgrundlage:
Gottfried von Straßburg: Tristan. Mhd./Nhd. Nach dem Text von Friedrich Ranke. Neu hrsg., ins Nhd. übersetzt, mit einem Stellenkommentar und einem Nachwort von Rüdiger Krohn. Stuttgart 1993 (= RUB 4471-73).
Einführende Literatur:
Huber, Christoph: Gottfried von Straßburg. Tristan. 3., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Berlin 2013 (= Klassiker-Lektüren 3).