Das Seminar versucht in
Screenings, Analysen und Textdiskussionen das Filmmusical vor allem als genuin
filmische Form zu erkunden, die nicht nur eine
harmonische Zusammenführung von Tanz, Musik, Gesang und Schauspiel
sucht, sondern sich auch auf wesentliche Aspekte der filmischen Form bezieht:
Bewegung, Farbe, Rhythmus, Bildkomposition und vor allem die unterschiedlichen
Möglichkeiten, Übergänge zwischen Realität und Fantasie zu inszenieren. Aus
diesem Grund ist die Auseinandersetzung mit dem Filmmusical auch eine Erkundung
der grundlegenden Elemente des populären Kinos. Wichtigster Bezugspunkt des
Seminars ist das klassische Filmmusical der 1930er bis 1950er Jahre mit seinen
wichtigsten Akteuren und Regisseuren wie Vincente Minelli, Busby Berkeley, Fred
Astaire, Judy Garland oder Gene Kelly. Es wird sich aber auch dem Niedergang
des Genres in den 1960er Jahren, den weiteren Entwicklungen zum Spätmusical (Cabaret) oder der Rockoper (Tommy) widmen. Nicht nur die unzähligen
Musicalmomenten in unterschiedlichen Filmen des aktuellen Kinos (Inland Empire oder La La Land) oder Fernsehens (Glee
oder die Musicalepisode von Transparent)
verweisen auf die Aktualität des Genres, sondern auch die vielen Versuche von
Regisseur*innen wie Godard, Demy, Vardas, Resnais oder von Trier in Hommagen
auf das Genre Bezug zu nehmen oder das Genre zu erneuern und zu erkunden. Letztendlich geht es auch um eine
medienphilosophische Erkundung eines populären Genres, das uns, wie Richard
Dyer es einst beschrieben hat, nicht sagen kann, wie die Utopie aussieht, aber
auf der sinnlichen Ebene vermitteln kann, wie es sich anfühlt, in einer besseren
Welt ‚irgendwo hinter dem Regenbogen‘ zu leben.
Anforderung und Organisation:
Ein großer Teil des Seminars wird
über die Lehrplattform Grips organisiert. Es wird eine Mischung aus folgenden
Elementen sein, die sich abwechseln werden: Aufgaben, Kommentare und
Präsentationen, die in Foren zu den jeweiligen Sitzungen eigenständig auf Grips
hochgeladen werden, und Zoomsitzungen, in denen ihre Beiträge diskutiert werden
sollen und Impulse für die Seminarthemen gegeben werden. Die Filme werden über
links auf Grips zugänglich gemacht. Eine Sammlung von Texten zum Musical werden
sie ebenfalls auf Grips finden.
Grundlage des erfolgreichen
Abschlusses des Seminars sind die Übernahme von 2 Aufgaben (Analysen,
Präsentationen oder Kommentare) und das Verfassen einer Hausarbeit (16-18
Seiten im Bachelor und 18-20 Seiten im Master)
Wichtig: Sie werden, wenn sie sich für den Kurs auf Lsf eingetragen haben, ab der ersten Vorlesungwoche, also ab Montag dem 12. April, per Mail das Passwort für das Seminar bekommen. Tragen sie sich dann bitte in den Gripskurs ein, weil sie dann alle weiteren Informationen über das Nachrichtenforum bekommen. Dort finden sie dann auch den Seminarplan und den Zoomlink.
Die erste reguläre Sitzung findet dann in der zweiten Semesterwoche statt.