Im Rahmen des Seminars wollen wir uns mit den Möglichkeiten und Herausforderungen der Sprachförderung durch Literatur für Kinder, Jugendliche und Erwachsenen beschäftigen.
(Zweit)Sprachenlernen ist immer auch zugleich kulturelles Lernen. Aber was ist Kultur im Zeitalter der Globalisierung? Claus Altmayer, Professor für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache mit Schwerpunkt Kulturstudien am Herder-Institut Leipzig, stellt Begriffe wie „Land“, „Nation“ und „kulturelle Identität“ in diesem Zusammenhang zunehmend in Frage und fordert einen Paradigmenwechsel: weg von der (traditionellen) Landeskunde, hin zum kulturellen/kulturbezogenen Lernen. Aber was bedeutet das genau? Im Rahmen des Seminars wollen wir uns mit alten als auch neuen Ansätzen für die Vermittlung kultureller Inhalte beschäftigen. Altmayers Konzept der kulturellen Deutungsmuster soll dabei im Mittelpunkt der Betrachtung stehen.
Texte in Leichter Sprache begegnen uns alltäglich allerorten: bei Ämtern und Behörden oder in Bildungs- und Kultureinrichtungen. Sie sind durch eine geringere inhaltliche und sprachliche Komplexität gekennzeichnet und richten sich an LeserInnen mit eingeschränkter Lesekompetenz. Menschen mit Deutsch als Zweitsprache gehören somit auch zu ihrer Zielgruppe.
Im Rahmen des Seminars wollen wir uns mit dem Konzept der Leichten Sprache beschäftigen. Folgende Fragen stehen dabei im Mittelpunkt: Welche Regeln liegen dieser Varietät des Deutschen zugrunde? Wie lassen sich Texte in Leichte Sprache transformieren? Wo liegen die Möglichkeiten und Grenzen dieses Ansatzes für den Unterricht des Deutschen als Zweitsprache?
Deutschland ist seit langem ein Einwanderungsland, wenngleich es sich lange nicht als solches verstanden hat. Wir wollen uns im Rahmen des Seminars zunächst mit den Flucht- und Migrationsbewegungen sowohl in älterer Zeit als auch in der jüngeren Vergangenheit beschäftigen und alsdann integrationspolitische Maßnahmen und Versäumnisse diskutieren. Da (Sprach-) Bildung für eine erfolgreiche Integration maßgeblich ist, sollen insbesondere die Sprachfördermaßnahmen für zugewanderte Kinder, Jugendliche und Erwachsene ausführlich besprochen werden. Dabei werden wir auch „über den eigenen Tellerrand“ blicken und uns mit erfolgreichen Sprachförderkonzepten aus anderen Ländern beschäftigen.
Die lebensweltliche Mehrsprachigkeit vieler Kinder und Jugendlicher stellt für schulische Institutionen eine Chance und Herausforderung zugleich dar. Im Rahmen des Seminars wollen wir uns mit den unterschiedlichen Facetten von Mehrsprachigkeit beschäftigen und gemeinsam überlegen, wie man Mehrsprachigkeit im schulischen Kontext schätzen, nutzen und fördern kann.