Das Seminar widmet sich dem Phänomen Industriekultur aus
kulturwissenschaftlicher und historischer Perspektive. Ausgehend von der
Entwicklung der Industrialisierung im 19. und 20. Jahrhundert werden
wir die prägenden Transformationen von Gesellschaft, Wirtschaft und
Umwelt sowie deren materielle und immaterielle Hinterlassenschaften
untersuchen. Unser Fokus liegt dabei auf der Frage, was
Deindustrialisierung, der ökonomische und gesellschaftliche
Strukturwandel oder Strukturbruch für die Erinnerungskultur bedeutet:
wie wird industrielle Vergangenheit erinnert, bewahrt und vermittelt –
aber auch kommodifiziert, eventisiert und somit inwertgesetzt? Anhand
von deutschen und internationalen Fallbeispielen – etwa aus der
Denkmalpflege, Musealisierung und inszenierten Industriekultur-Festivals
– diskutieren wir theoretische Konzepte wie „Erinnerungslandschaft“,
„Industrieerbe“ „Industrie-Natur“ und „kulturelle Nachhaltigkeit“. Das
Seminar untersucht außerdem die Rolle der Industriekultur in aktuellen
Debatten, etwa zur Energiewende und postindustriellen Gesellschaften.
Gemeinsam analysieren wir die Herausforderungen und Chancen der
Vermittlung industrieller Geschichte in der Public History und
Kulturvermittlung. Methodische Zugänge umfassen die Arbeit mit Quellen,
Feldforschung an einem städtischen Industrieort in Regensburg sowie
kreative Ansätze für partizipative Projekte.
Bemerkung: Das Seminar schließt eine eintägige Exkursion zu einem städtischen
Beispiel der Industriekultur ein (Ort und Termin werden zu Beginn der
Veranstaltung bekanntgegeben).