Ob
die #BlackLivesMatter-Bewegung, digitale Museen zur Erinnerung an den Holocaust
oder nostalgisch-völkisch-verklärende Meme-Pages rechter Gruppierungen – kollektives
Erinnern findet auch online statt. Digitale Medien erzeugen, kontextualisieren,
ordnen, bewerten und differenzieren also kollektives Gedächtnis.
Dieses
Seminar untersucht die Schnittstellen von digitalen Medien und Memory Studies
mit einem Schwerpunkt darauf, wie genau nun digitale Plattformen kollektives
Erinnern und kulturelles Gedächtnis vermitteln, auf welche Traditionen und
Narrative sie zurückgreifen und welche Methoden sie verwenden.
Wir werden uns mit einer Vielzahl von
Case Studies aus den Bereichen der sozialen Bewegungen, der Menschenrechte, des
Widerstands gegen autoritäre Systeme, aber auch mit illiberal memory
politics (Rosenfeld 2021) in ihren spezifischen kulturellen und
historischen Kontexten beschäftigen. Dabei gehen wir über die Vorstellung von
Gedächtnis und Geschichte als bloße Archivierung und Informationsgenerierung
hinaus und analysieren, wie digitale Erinnerungskulturen Aktivismus und
Mobilisierung, Bildung, Versöhnung und Wiedergutmachung fördern, aber auch wie
diese für radikale oder revisionistische Strömungen missbraucht werden können.
Wir
setzen uns kritisch mit der Rolle sozialer Medien, virtueller Räume, digitaler
Archive und des digitalen Storytellings bei der Gestaltung kollektiver
Erinnerungen auseinander. Ein besonderer Fokus wird dabei auch auf der
Bedeutung von individuellen Akteur:innen und ihrer Darstellung liegen.
Prüfungsleistung: Referat und Hausarbeit
(Abgabe bis 30.09.2025)
FlexNow-An- und -Abmeldung: 01.06. -
29.09.2025