Der agentielle Realismus der Quantenphysiker:in und feministischen Wissenschaftsforscher:in Karen Barad hat sich in den letzten zwei Dekaden als einflussreiche Theorie nicht nur im Feld des New Materialism etabliert. Das Seminar setzt sich mit dieser Theorie und den Arbeiten Barads auseinander und diskutiert, inwiefern sich das agentiell-realistische Programm Barads für medienwissenschaftliche Analysen eignen kann. Diese theoretische Arbeit kann im Seminar durch die exemplarische Anwendung der Theorie auf selbstgewählte Sujets aus medienwissenschaftlicher und medienkünstlerischer Forschung erweitert werden. Neben der Vermittlung von Kenntnissen zum agentiellen Realismus dient die Veranstaltung dem Erwerb von Kompetenzen in der Lektüre und Analyse von Fachtexten und in der Aufbereitung und Diskussion der diesbezüglichen Inhalte und Argumente.
Das Seminar adressiert absolute Beginner im Programmieren. Ausgehend von der medienpraktischenEinführung in das Programmieren mit Python und dem Schreiben eigener Programme verhandelt der Kurs Theorie und Geschichte sowie Ästhetik(en)des Programmierens durch Lektüre und Diskussion entsprechender Arbeiten. Studierende, die das Seminar erfolgreich absolvieren verfügen über medienanalytische Kenntnisse in Theorie und Geschichte des Programmierens und haben die Grundlagen entwickelt, um ihre Fähigkeiten im Programmieren in Python bei Bedarf selbstständig für Vorhaben in Forschung und Beruf weiterzuentwickeln.
Was sind Faustregeln, wo kommen sie zum Einsatz und inwiefern lässt sich dieser Begriff für die medientheoretische Analyse sogenannter künstlicher Intelligenz fruchtbar machen? Um diesen Fragen nachzugehen, richtet sich dieses Seminar sowohl auf begriffliche Theoriearbeit als auch auf die geschichtliche Auseinandersetzung mit den Sujets der künstlichen Intelligenz, der Faustregel und des Algorithmus aus. Im Sinne einer engen Verzahnung von Forschung und Lehre lädt die Veranstaltung Studierende zum aktiven Forschen ein, wenn die in Frage stehenden Konzepte gemeinsam exploriert und die Eignung alternativer Begriffe – wie dem der Faustregel – zu bestehenden und womöglich festgefahrenen Auffassungen von Algorithmen und Computerprozessen platziert und diskutiert werden.