| | Ausgangspunkt Ein Fokus der Lehr-Lern-Forschung mit Lernmedien und ihrer Gestaltung liegt auf sozialen Prozessen, welche von sozialen Hinweisreizen in Lernmedien ausgelöst / beeinflusst werden. Soziale Reize sind wesentliche Komponenten aller Arten von Lernmedien. Sie umfassen (1) verbale (z.B. Wortschatz, Satzstruktur, Sprachebene), (2) nonverbale (z.B. Mimik, Gestik, Blickkontakt) sowie (3) paraverbale Reize (z.B. Stimmeigenschaften, Sprechverhalten) als auch (4) wechselseitig aufeinander bezogene Reizfolgen (z.B. Frage – Antwort). | |
| Von sozialen Reizen wird angenommen, dass sie den Lernprozess positiv beeinflussen, u.a. indem sie bei den Lernenden den Eindruck sozialer Präsenz einer Lehr-Person stimulieren, was zu mehr Lernmotivation, mehr Lernen auf Verständnis und besseren Leistungen in Lerntests führt. Ein Aspekt dabei ist die Verwendung von pädagogischen Agenten. In Lernmedien sind sie Träger allerhand sozialer Reize. Wo liegt das Problem? Soziale Präsenz wird in der Lehr-Lern-Forschung wenig differenziert betrachtet, obwohl es einen starken Forschungsbereich zur Präsenz in digitalen Medien gibt, welcher theoretisch weit differenzierter mit Präsenz umgeht. Lombard et al. (2009) unterscheiden z.B. 8 Konzepte: Spatial presence, Social presence-actor, Passive social presence, Active social presence, Presence as engagement, Presence as social richness, Presence as social realism und Presence as perceptual realism. Was immer diese Konzepte beinhalten, klar ist, dass hier grundlegend fünf Konzepte von „Sozialer Präsenz“ unterschieden werden. Was wir machen werden! Wir schauen uns aus der Perspektive der Präsenzforschung pädagogische Agenten und ihre Wirkungen an. Wichtig dabei ist, (1) die verschiedenen Präsenzkonzepte kennen zu lernen, welche in der Präsenzforschung angeboten werden, (2) theoretische Fundierungen zur Präsenzwahrnehmung aufzubereiten, (3) pädagogische Agenten in ihrer Präsenzwirkung zu den Präsenzkonzepten in Beziehung zu setzen, (4) die empirische Befundlage zu Eigenschaften von pädagogischen Agenten aufzuarbeiten (Schwerpunkt Interaktionen) und (5) den Stand der Lehr-Lern-Forschung mit Lernmedien zu bewerten und Veränderungsperspektiven aufzuzeigen. Ziel des Projekts ist es, einen Artikel in deutscher Sprache in einer Deutschsprachigen Fachzeitschrift zu publizieren. | |