Dieses Seminar bezieht sich direkt, aber nicht nur, auf Beobachtungen zu den Auswirkungen von pandemiebedingten Einschränkungen. Bekannt ist, dass Pandemien und deren Folgen zu einer Zunahme von Ängsten und Stress in Gesellschaften führen und es stellt sich die Frage danach, welche Faktoren Individuen oder auch Gesellschaften möglichst gut vor den Auswirkungen schützen.
Bilder und Zahlen in den Medien sorgten in den vergangenen Wochen für ein Aufflammen unterschiedlichster Reaktionen, darunter Ängste und Stressreaktionen. Journalisten schreiben teilweise verantwortungsvoll, teilweise wenig verantwortungsvoll Texte über den Ausbruch des COVID-19-Virus und den Umgang damit, und es bleibt unklar, inwiefern sie sich den psychosozialen Konsequenzen ihrer Texte bewusst sind (z.B. Spaltung und Stabilisierung der Gesellschaft, Vermehrung oder Verminderung der Ängste). Sowohl manche Firmen, als auch Individuen folgen einem Veränderungstrend, möglicherweise ohne sich der möglichen psychologischen (?) Auslöser ihrer Handlungen bewusst zu sein. Manche Individuen reagieren selbst stark mit symptomatischen Reaktionen auf die verlangten Anpassungsleistungen und auch hier fehlt es häufig an der Bewusstheit die eigene Reaktion zuzuordnen. Ich sehr an dieser Stelle eine Aufgabe der Psychologie als Disziplin darin, die Gesellschaft in diesen Prozessen zu schulen, um mehr Bewusstsein hervorzurufen. Mit dieser Aufgabe soll sich dieses Seminar auseinandersetzen und aufbauend auf den Antworten ein Online-Trainings-Tool entwickeln.