Der Kurs bietet eine Einführung in das Phänonem der Intertextualität, also der Präsenz (von Teilen) eines Textes in einem anderen und die Möglichkeiten & Grenzen der automatischen Suche nach diesen Textfragmenten. Wörtliche oder leicht veränderte Zitate sind ein Idealfall der Digital Humanities, weil hier bestimmte geisteswissenschaftliche Fragestellungen in automatisierter Form durchgeführt und auch verglichen werden können, was bei vielen hermeneutischen Ausdeutungen geisteswissenschaftlicher Forschungsgegenstände so nicht möglich ist.
Das Zitieren ist eine in der Postmoderne derart omnipräsente Kulturtechnik, dass eine Untersuchung dieses Phänomens meist nur punktuell sein kann und bei bei Größen wie Shakespeare unmöglich erschöpfend stattfinden kann. Intertextualität findet auch in wissenschaftlichen Texten in Form von mit Quellenangaben versehenen Zitaten oder auch mit ungekennzeichneten Plagiaten statt. Die automatisierte Suche nach diesen Plagiaten ist Alltag in der Benotung von studentischen und wissenschaftlichen Arbeiten.
Um der automatisierten Untersuchung dieser Intertextualität nahe zu kommen werden verschiedene Tools und Techniken zur Textvisualisierung und zum Text Mining vorgestellt und ausprobiert und schließlich an einem Probekorpus mit Hilfe von RStudio getestet. Der Arbeitsprozess und die Ergebnisse werden in Form einer Projektarbeit diskutiert.