Eines der Kernthemen der Sprachphilosophie des 20ten Jahrhunderts war die Frage der Bedeutung. In jüngerer Zeit haben Forschungen in den Kognitions- und Neurowissenschaften, die den Interdisziplinären Ansatz des Embodiment verfolgen neue, sprachphilosophisch relevante Perspektiven auf diese Frage eröffnet. Der Embodimentansatz sieht den Sprachbenutzer Mensch nicht als isolierten Geist, sondern zunächst einmal als einen körperlichen Organismus in einer Welt. Denken und Sprechen sollen als eingebunden in spezifisch menschliche Körper und als Teil des Weltverhältnisses solcher Körper untersucht werden. Das Seminar betrachtet im ersten Teil klassische Ansätze zur Philosophie sprachlicher Bedeutung ebenso wie einführende Texte zum Forschungsprogramm Embodiment. Auf dieser Basis aufbauend, beschäftigen wir uns anschließend mit Fragen und Theorien zur sprachlichen Bedeutung innerhalb des Embodimentansatzes.
Ziel des Seminars ist es, gegenwärtige Debatten zum Thema sprachlicher Bedeutung und Embodiment an interdisziplinären Schnittstellen zwischen Philosophie, Neurolinguistik und Kognitionswissenschaft kennenzulernen und kritisch diskutieren zu können.