Der Grundkurs will notwendiges Basiswissen zur Geschichte des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation vom Ende des Dreißigjährigen Krieges bis zum Wiener Kongress vermitteln. Neben den primär zu behandelnden politischen Ereignissen gehören dazu auch sozial-, wirtschafts-, religions- und geistesgeschichtliche Phänomene. Eine Auswahl dieser Fragestellungen wird unter einem systematisierenden Zugriff in die prinzipiell chronologische Darstellung einfließen.
Die Veranstaltung richtet sich an Doktoranden, Magistranden und BearbeiterInnen von Zulassungsarbeiten. Es werden Themen, Inhalte und Methoden von Qualifikationsarbeiten diskutiert; außerdem stellen auswärtige WissenschaftlerInnen ihre Forschungsprojekte vor.
Im Kurs wird anhand von Themenstellungen im schriftlichen Staatsexamen der letzten Jahre in Bayern das Schreiben von Examensklausuren für die Epoche der Frühen Neuzeit geübt. Dabei geht es sowohl um Fragen des richtigen Zeitmanagements, der Gliederung und der Selektion der zu thematisierenden Inhalte, als auch um das Erfassen der für die Beantwortung wesentlichen Dimensionen der Fragestellung, woran nicht wenige Studierende in der Praxis scheitern, obwohl das eigene Wissen womöglich vorhanden gewesen wäre. Außerdem werden Grundprinzipien von Korrektur und Notenfindung erläutert.
Die Hexenverfolgung gehört zweifellos zu jenen Phänomenen der Frühen Neuzeit, welche auch heute noch am stärksten im gesellschaftlichen Bewusstsein präsent sind. Dabei ist jedoch zumeist das Wissen über Ursachen, Abläufe und Auswirkungen der Hexenverfolgung jedoch ausgesprochen begrenzt und durch eine Vielzahl von Klischees bestimmt. Im Hauptseminar untersuchen wir vergleichend Hexenverfolgungen in unterschiedlichen Territorien des Heiligen Römischen Reiches, wobei wir uns besonders mit den Bedingungsfaktoren, dem Verfahren und sozialen Funktionen der Hexenverfolgung auseinandersetzen wollen, uns aber auch dem zeitgenössischen Hexendiskurs, darunter frühe kritische Stimmen zur Hexenverfolgung, widmen werden.
Die Vorlesung stellt vor dem Hintergrund der aktuellen historischen Forschung wesentliche Strukturen der europäischen Geschichte im 16. und beginnenden 17. Jahrhundert vor und diskutiert die in diesem Zusammenhang formulierten Thesen und Interpretationen von Historikern und Historikerinnen. Dabei geht es nicht nur um die politische Geschichte, sondern auch um grundlegende soziale, kulturelle, rechtliche und ökonomische Entwicklungen. Zudem wird erläutert, was unter dem Begriff „Europa“ in der Frühen Neuzeit und dem Forschungsansatz der europäischen Geschichte innerhalb der Geschichtswissenschaft überhaupt zu verstehen ist.