Mit PISA und IGLU haben zwei zentrale Schulleistungstests des vergangenen Jahrzehnts der Bildungsforschung deutlich vor Augen geführt, dass ein zunehmender Anteil von SchülerInnen nicht über eine für den Schulerfolg ausreichende Sprachkompetenz verfügt. Sprachkompetenz meint in diesem Fall das Beherrschen einer gehobenen deutschen Sprache, eines formellen Sprachregisters – eben der „Bildungssprache“ (Gogolin 2013). Mangelt es einem Schüler an Kompetenzen im Bereich der Bildungssprache, wirkt sich dies nachweislich negativ auf seinen Schulerfolg aus. Gerade in Hinblick auf Kinder mit einem schwachen sozioökonomischen bzw. bildungsfernen Status drängt sich die Frage auf, in welcher Weise diese SchülerInnen die erforderlichen Kompetenzen für das sprachliche Register der Bildungssprache erwerben sollen, dem eine ganz zentrale Rolle für die Teilhabe am gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Leben zukommt.
Im Seminar wird zunächst in die theoretischen Grundlagen der Bildungssprache eingeführt. Darauf aufbauend werden diverse (Bildungs-)Sprachförderkonzepte unter die Lupe genommen sowie sprachsensible Unterrichtsarrangements für verschiedene Fächer vorgestellt, erprobt und evaluiert.