Greenpeace, WWF, Naturschutzbund – die Namen jener Organisationen und NGOs, die sich den Zielen Natur- und Umweltschutz widmen, sind heute weithin bekannt. Die Kenntnis darüber, wo die Ursprünge der Umweltbewegungen liegen – von Diskussionen über die Waldnutzung um 1800 über Vogelschutzbündnisse im 19. Jahrhundert bis hin zu US-amerikanischen Wurzeln und Anti-Atomkraft-Protesten in den 1980er Jahren –, ist hingegen häufig weniger stark im Wissensstand verankert. Im Seminar widmen wir uns daher sowohl der Geschichte des Themas Umwelt in der Kultur als auch historischen Diskursen um Industrialisierung und Ressourcenausbeutung sowie gegenwärtigen, zunehmend auf individuelle Handlungsmuster bezogenen Strukturen, etwa anhand regionaler Transition-Towns oder Konsumprotesten in Form von Veganismus und nachhaltigem Einkauf.
Während zu Beginn des Kurses die theoretischen Aushandlungen des Spannungsverhältnisses Natur – Kultur behandelt werden, erhalten die Studierenden anschließend die Aufgabe, anhand einzelner Beispiele in Form der kulturwissenschaftlichen Annährung durch Mikrostudien aufzuzeigen, dass individuelle wie auch kollektive Werte und Einstellungen gegenüber Natur und Umwelt keine Selbstverständlichkeiten darstellen, sondern kulturellem Wandel unterliegen.
Die Erarbeitung der Themen erfolgt anhand von historischen Quellen, aktuellen Medientexten und Homepages wie auch qualitativen Interviews, wodurch die Teilnehmer den Umgang mit verschiedenen kulturwissenschaftlichen Methoden erlernen sollen.