Das Seminar befasst sich in einer
Longue durée Perspektive und in einem europäischen Fokus (inklusive Russland) mit
der Verwobenheit von politischem Wandel und Geschlechterverhältnissen.
Ausgehend von der Feststellung, dass Geschlechterverhältnisse ein basales
Ordnungskriterium politischer Ordnungen sind, nehmen wir Arbeitsteilung,
Familienleben, sexuelle Normen sowie zivile, politische und soziale Rechte in
den Blick. Im Zentrum stehen dabei Veränderungsmomente wie Kriege und Revolutionen:
Wie nehmen sich Momente elementaren Wandels wie Vormärz, Erster Weltkrieg oder
das Ende des Kalten Krieges in geschlechterhistorischer Sicht aus? Inwiefern
verändert dies den Blick auf die Ereignisse? Welche Konzepte, Akteuer*innen,
Episoden, Texte und Forderungen sind vergessen worden, welche nicht; auf welche
Weise geschah dies?
Das Seminar gliedert sich in drei
Teile: Eine methodische Einführung (vorbereitende Lektüre und Diskussion), einen
historischen Überblick über wesentliche Veränderungsmomente und deren
geschlechterhistorischen Implikationen (vorbereitende Lektüre und Diskussion),
sowie einen Teil über grundlegende Konzepte, Akteuer*innen, Episoden, Texte und
Forderungen, der über Referate bestritten wird.
Das Seminar richtet sich
insbesondere an Studierenden folgender Studiengänge: MA Geschichte, MA
Ost-West-Studien, MA Osteuropastudien, Genderzertifikat (MA).