Die Kultusministerkonferenz weist in ihren Bildungsstandards für das Fach Deutsch „Sprechen und Zuhören“ als eigenen Kompetenzbereich aus: „Die Kinder entwickeln demokratische Gesprächskultur und erweitern ihre mündliche Sprachhandlungskompetenz. Sie führen Gespräche, erzählen, geben und verarbeiten Informationen, gestalten ihr Sprechen bewusst und leisten mündliche Beiträge zum Unterricht. Sie drücken ihre Gedanken und Gefühle aus und formulieren ihre Äußerungen im Hinblick auf Zuhörer und Situation angemessen, hören aufmerksam und genau zu, nehmen Äußerungen anderer auf und setzen sich mit diesen konstruktiv auseinander.“ (KMK 2005)
Diese Vorgaben zeigen, welche anspruchsvollen Ziele der Lernbereich „Mündliche Kommunikation“ verfolgt. In der schulischen Praxis erhält die Förderung der Mündlichkeit jedoch bei Weitem nicht den Stellenwert, der ihm von offizieller Seite zugeschrieben wird. Das liegt zum einen daran, dass Lehrerinnen und Lehrer meinen, im „Sprechen“ hätten ihre Schüler geringere Defizite als in anderen Bereichen, zum anderen daran, dass vielen Lehrkräften dringend erforderliche Diagnose- und Fachkompetenzen für diesen Lernbereich fehlen.
Das Seminar soll auf der einen Seite didaktische Möglichkeiten aufzeigen, wie verschiedene Einzelkompetenzen im Unterricht gefördert werden können, zum anderen soll in praktischen Übungen die eigene Sprech- und Gesprächskompetenz gefördert werden.