Nebst der Diskussion der verschiedenen Auffassungen von Literatursprache und Stil geht es im Seminar darum, die Hypothese, es handele sich bei Literatursprache um „in Werken der Dichtung verwendete, unterschiedlich stark stilisierte Kunstsprache“ (Bußmann, Lexikon d. Sprachwissenschaft), durch Analysen gegenwärtiger (literarischer) Texte zu bestätigen oder zu widerlegen. Dabei sollen Texte der Narration, der Lyrik und des Dramas ebenso wie Texte in den elektronischen Medien (Rundfunk, Fernsehen, Netz) und mundartlich oder kirchlich geprägte Texte und andere der Analyse unterzogen werden. Selbst Texte der Werbung stehen auf dem Prüfstand. Die sprachwissenschaftliche Analyse wird sich auf den Ebenen von Textgrammatik, Syntax, lexikalischer Semantik, Wortbildung und Graphematik abspielen. Das Ziel ist es zu erfassen, wodurch heute der literarische Stil bestimmt ist.