Das Christentum beantwortet die Frage: „Bleibt von mir etwas, wenn ich tot bin?“ mit einem klaren Ja. Ein Mensch wird für Christinnen und Christen mit dem physischen Lebensende nicht vernichtet, ein einmal gelebtes Leben wird nicht ausgelöscht. Die jüdisch-christliche Tradition adressiert seit biblischen Zeiten Gott als den Lebensbewahrer, der aus Todesbedrohung rettet und von den Toten zurückholt. Und diese Überzeugung, dass der Tod nicht das letzte Wort hat, durchdringt die praktische Religionsausübung von Christinnen und Christen bis heute.
Die Wirklichkeit auf dieser Grundlage sehen und darin handeln heißt in einem ganz fundamentalen Sinn eine Hoffnungsexistenz führen im Bewusstsein von Sterben und Tod. Eine solche Handlungsperspektive geht bewusst damit um, dass die Welt, in der wir leben, in Vergänglichkeits-, Not- und Schuldzusammenhänge verstrickt ist, und kultiviert auf dieser Basis eine Haltung, die auf die Lösung aus diesen Verstrickungen hoffen kann.
Die Veranstaltung erörtert am Beispiel Seelsorge eine zentrale christliche Handlungsform von ihrem Bezug auf Sterben und Tod her und stellt sie im Kontext der Deute- und Umgangsangebote in unserer Gesellschaft den Teilnehmenden zur Diskussion.