Unter Bezugnahme auf das Projekt „Verflechtungen. Koloniales und rassistisches Denken und Handeln im Nationalsozialismus“ (vgl. https://www.verflechtungen-kolonialismus-nationalsozialismus.de/start.html) setzt sich das Seminar mit der Frage auseinander, wie man das Themengebiet Nationalsozialismus in verflechtungsgeschichtlicher Perspektive mit der deutschen und europäischen Kolonialgeschichte verbinden kann.
In einem ersten Schritt werden zentrale Begriffe (wie Rassismus und Antisemitismus) und Konzepte (wie Verflechtungsgeschichte) definiert. Anschließend sollen – mit einem Fokus auf biographische Zugänge und die Debatte um den Ostkrieg als Kolonialkrieg – Chancen und Grenzen eines verflechtungsgeschichtlichen Zugriffs auf Kolonialismus und Nationalsozialismus für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit erläutert werden. Auf dieser Grundlage wird abschließend auf den „Historikerstreit 2.0“ und die Frage nach einer postulierten Erinnerungskonkurrenz zwischen Kolonialismus und Nationalsozialismus eingegangen. Hier soll gemeinsam diskutiert werden, inwiefern diese Kontroverse für die Bildungsarbeit fruchtbar gemacht werden kann.