Der Erste Weltkrieg und der darauffolgende Zerfall der Imperien stellte die jüdischen Gemeinschaften in Europa vor neue Herausforderungen. Nach der antisemitischen Gewaltwelle, welche der Krieg vor allem in Osteuropa ausgelöst hatte, verloren viele Juden nach 1918 ihren über Jahrzehnte aufgebauten Status. Nun waren sie Minderheiten in neuen Staaten, in denen oft eine nationalistische Ideologie vorherrschte. Ziel der LV ist es, einen Überblick über verschiedene Aspekte jüdischen Lebens in Zentral- und Osteuropa zu bieten. Besprochen werden die Konfrontation mit zunehmendem Antisemitismus, der Kampf um Minderheitenrechte, die Rolle des Völkerbundes, aber auch Fragen nach politischem Engagement und Migration. Es werden wissenschaftliche Schlüsseltexte und Quellen analysiert, welche die Studierenden individuell, in Gruppen und im Plenum lesen und diskutieren werden.