Das
Seminar erlaubt Ihnen Blicke über die europäischen Gesellschaften hinaus; oder
andersherum formuliert, es erlaubt Blicke von ‚außen‘ auf die uns eigenen
Formen kollektiven Lebens. Im Blick stehen die Gemeinsamkeiten und Differenzen
der weltweiten Formen kollektiven Lebens; und ebenso die globalen Verknüpfungen
von Kollektiven. Dazu werden zwei Forschungs- und Theorieperspektiven im
Zentrum stehen, in denen es je auf ihre Weise um außereuropäische Kollektive
geht: Zum einen werden wir Fallstudien
und Theorien der Kultur- und Sozialanthropologie kennenlernen. Hier stehen
andere, nicht-moderne, und besser: extra- oder gegenmoderne Formen kollektiven
Lebens im Zentrum (in Australien, den beiden Amerikas, in Melanesien oder
Afrika, usw.). Zum anderen werden wir jene transdisziplinäre Perspektive
kennenlernen, die unter dem Titel der postcolonial
studies gerade die (asymmatrischen, gewaltvollen) Verflechtungen von
europäischen und außereuropäischen Kollektiven im Zuge der europäischen
Kolonialisierung zu denken erlauben.