We are going back to the moon and this time to stay. Der
mediale und öffentliche Hype um ein neues Space Age ist nicht erst seit Start
von Artemis 1, der ersten Mission im neuen NASA-Programm zur Rückkehr zum Mond,
im November 2022 entbrannt. Nicht-westliche und privat-kommerzielle
Raumfahrtmissionen wie das chinesische Chang'e Programm oder das Unternehmen SpaceX
forcieren einen neuen Wettlauf zum Mond. Diese Entwicklung rät zu einem kritischen
historischen Rückblick. Welche Bedeutung hat das alte Space Age für unsere
Gesellschaft? Wie unterscheidet sich seine Bedeutung international und wie hat sie
sich seit Ende der bemannten Mondfahrt 1972 geändert? Wie sah die Erforschung
des Mondes (Lunar Science) und deren öffentliche Darstellung seither aus? Wie verändern
sich unsere Vergangenheit und ihr Wert?
Das Seminar
legt den Fokus auf ausgewählte Forschungen zum Mond und deren museale Öffentlichkeit.
Museen werden nicht eingeschränkt auf ihre Ausstellungen, Sammlungsobjekte und
Wandtafeln betrachtet, sondern in ihrer Gesamtheit – zum Beispiel unter
Einbezug von Belegschaft, Kooperationen, Print- und Onlineexistenzen –
analysiert. Im Seminar werden ferner einschlägige Aufsätze aus der Encyclopedia of Lunar Science (B. Cudnik 2020) und der
Forschungsliteratur zur Space History und Astrokultur besprochen. Dabei und
noch stärker für die Auswertung von digitalen Datenbanken und einzelnen Fachartikeln
(z.B. aus dem Feld der Kosmochemie) sollen unterschiedliche Methoden angewandt
werden: Glossieren, Querlesen, Abstract-Studie, Schlagwort- und Volltextsuche, Data-Mining,
Einsatz von OpenAI's ChatGPT.
Das Seminar trifft sich wöchentlich
abwechselnd in Präsenz und Online. Damit soll der hohen Digitalität des Themas Rechnung
getragen werden. Wir wollen uns neben den genannten Quellen mit Audio- und Videoblogs,
3D-Animationen, digitalen Museumsrundgängen etc. beschäftigen. Zu einem
geeigneten Zeitpunkt soll zudem die Luft- und Raumfahrtausstellung des Deutschen
Museums München und/oder das Zukunftsmuseum in Nürnberg besucht werden.
Zum Bestehen des Kurses sind erforderlich:
aktive und kontinuierliche Teilnahme,
Kurzvortrag (~5 min) zu einem ausgewählten
Thema,
drei Essays, in denen unterschiedliche Methoden
der Literaturerschließung Anwendung finden und einander abgewogen werden.