Die moderne Geschichtswissenschaft scheint von einer verwirrenden Vielfalt an thematisch hochspezialisierten Einzeldisziplinen, eng umgrenzten Forschungsgebieten und verschiedensten methodisch-theoretischen Herangehensweisen geprägt zu sein. Nur beispielhaft und nur in Auswahl seien hier genannt die Termini „Politikgeschichte“, „Sozialgeschichte“, „Strukturgeschichte“, „Mentalitätsgeschichte“, „Begriffsgeschichte“ oder „Neue Kulturgeschichte“.Die Übung soll insbesondere Studienanfängern eine Einführung in die methodischen und theoretischen Grundlagen des Faches bieten und gleichermaßen eine „Orientierungsschneise“ durch die verschiedenen nebeneinander existierenden Schulen der Geschichtswissenschaft schlagen. Ausgehend von der Grundfrage „Was ist und warum studieren wir Geschichte?“, der Frage nach „Geschichtsbewußtsein“ und „Geschichtsphilosophie“ und den Kategorien des „Verstehens“, der „Objektivität“ und der „Rekonstruktion“ wird der Blick zunächst auf die Verwissenschaftlichung der Geschichtsforschung und die Genese der modernen Geschichtswissenschaft vor allem im 19. Jahrhundert, dann schließlich auf die Pluralität der Forschungslandschaft des 20. Jahrhunderts bis hin zur jüngsten Zeit gerichtet.
During the past two centuries the United Kingdom has received, welcomed or rejected many different individuals and groups intent on passing through or settling. This course is exploring how immigration shaped the UK society, culture, politics and economy by regarding various examples of migrants, ranging from Irish labourers of the early 19th century, political refugees of the 1848 revolutions, Eastern European Jewish and non-Jewish migrants of the late 19th and early 20th century, refugees from National Socialist Germany and war-torn Europe during the 1930 and 1940s to postcolonial / Commonwealth newcomers from the late 1940s onwards, expats from all over the world in the City of London and Eastern European immigrants in search of better job opportunities since the 2000s. We will analyse reasons behind migration as well as the reception in the UK and also the impact these migrants had on shaping the country from being an ethnically and religiously homogenous society to one of the most diverse and cosmopolitan nations of Europe. The language of instruction is English.
Nachdem entsprechende Vereinbarungen bereits mit Italien, Spanien und Griechenland getroffen worden waren, schloss die Bundesrepublik Deutschland im Oktober 1961 ein Abkommen zur Anwerbung von Arbeitskräften mit der Türkei – ein Stichtag, der im vergangenen Jahr aus Anlass seiner 60-jährigen Wiederkehr im Fokus vieler Veranstaltungen und Publikationen stand. Die Arbeitsmigration stellte aber nur eine Form der Migration dar, die die deutsche Gesellschaft seit der Nachkriegszeit nachhaltig veränderten. Die Lehrveranstaltung beschäftigt sich mit den verschiedenen Formen von Migration in die „alte“ Bundesrepublik von der Nachkriegszeit bis zum Mauerfall. Im Rückgriff auf jüngere Ansätze aus der sozialwissenschaftlichen und historischen Migrationsforschung werden u.a. die Aufnahme der Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten, die Anwerbeabkommen und die beginnende Arbeitsmigration der späten 1950er bis in die frühen 1970er Jahre sowie die Aufnahme von Asylbewerbern und der sogenannten Spätaussiedler in den 1980er Jahren behandelt. Ein besonderer Fokus wird auf den gesellschaftlichen Debatten um die jeweiligen Einwanderungsbewegungen, den damit verbundenen semantischen Verschiebungen sowie den Folgen für das Selbstverständnis der (heutigen) bundesdeutschen Gesellschaft liegen.
The anti-racist and anti-colonial protests of the past two years, often involving the removal or destruction of monuments and memorials, have brought to our mind the history of European imperialism, colonialism, and racism with all its negative effects up to the present day. However, there were other violent experiences, events or structures that have no less shaped European history in the long 20th century (e.g. Fascism, National Socialism or Stalinism). Without these histories of violence our present societies cannot be understood. Just as these experiences, events or structures differ significantly from one another, so do the social and cultural ways of dealing with them. Recent debates in various European countries therefore show that memories are always contested, controversial and often contradictory. In the seminar we will deal with the politics and culture of remembrance in different European societies since the end of the Cold War. Using Michal Rothberg's approach of "multidirectional memory", we will discuss not only how memories come into conflict with each other, but also how they relate to, shape and enrich each other.