Eine umweltbewusste Lebensweise erscheint in der heutigen Welt angesichts von Klimaerwärmung und Plastikmüll dringender denn je. Doch nicht erst seit Fridays-for-Future haben die Begriffe Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung in den Geistes- und Kulturwissenschaften Konjunktur. Schon seit über zwanzig Jahren widmet sich das interdisziplinäre Forschungsfeld der Umweltgeschichte den historischen Ausprägungen dieser Begriffe. In der Übung wollen wir anhand von Forschungsliteratur und ausgewählten Quellen der Frage nachgehen, wie sich das Verhältnis zwischen Mensch und Natur in der Frühen Neuzeit gestaltete. Wie erfuhren und nutzten Menschen ihre Umwelt? Welche Rolle spielten religiöses und naturkundliches Wissen für die Deutung von Natur in der Vormoderne? In der Übung werden wir uns zunächst Konzepten und Theorien der Umweltgeschichte sowie zentralen Forschungsparadigmen wie der Kleinen Eiszeit widmen. In einem zweiten Schritt nehmen wir die von Menschen ‚gemachte‘ Natur und deren Nutzung in den Blick. Ein weiterer Themenblock wird sich dann mit der Deutung und Bewältigung der oft auch als bedrohlich wahrgenommenen Natur und ihren teils katastrophalen Auswirkungen (Seuchen, Erdbeben) beschäftigen.
Eine regelmäßige Teilnahme an der Übung ist Voraussetzung für den Erwerb von Leistungspunkten. Ebenso wird eine gründliche Vorbereitung des wöchentlichen Lektürepensums vorausgesetzt. Für den Erhalt des Scheins sind zudem ein Referat bzw. die schriftliche Anfertigung eines Portfolios erforderlich.
Literatur
Behringer, Wolfgang, Kulturgeschichte des Klimas: von der Eiszeit bis zur globalen Erwärmung, 7. Auflage, München 2019.
Reith, Reinhold, Umweltgeschichte der Frühen Neuzeit, München 2011.
Winiwarter, Verena, Umweltgeschichte: eine Einführung, Stuttgart 2004.