In den 60er und 70er Jahren des XX. Jahrhunderts formieren sich in Lateinamerika unterschiedliche politische Bewegungen, die auf Befreiungen angelegt sind. Die Einschränkung von Minderheitsgruppen, die Repression durch Militärdiktaturen, die Unterdrückung der Armen geben vielerorts Anlass zu kritischen Stellungsnahmen, politischen Protesten, sozialen Revolten. Das Motto ist nun, sich von den herkömmlichen, europäisch geprägten Ideologien zu lösen und eine originelle, praxisnahe Denk- und Lebensformen zu propagieren.
Anhand der Lektüre exemplarischer Texte – wie von Enrique Dussel, Paulo Freire, Leonardo und Clodovis Boff, Eduardo Galeano, Rubem Alves, Gustavo Gutiérrez – setzt sich das Seminar mit Grundgedanken, Aktualität und nicht zuletzt mit den philosophischen Voraussetzungen der Befreiungstheorien auseinander.