Der Mythos von König Artus gehört zu den wichtigsten europäischen Herrschermythen und hat (nicht nur) die deutsche Literatur des Mittelalters maßgeblich beeinflusst. Ausgehend von chronikalischen Zeugnissen wird im Kontext der Sprachgrenzen überschreitenden literarischen Verbreitung der Artusfigur die spezifische 'Arbeit am Mythos' beleuchtet, die in den Artusromanen der mhd. 'Klassik' rekonstruiert werden kann. In exemplarischer Auswahl sollen ebenfalls 'nachklassische' Beispiele ergänzend bzw. vergleichend hinzukommen. Da der Mythos von König Artus und den Rittern der Tafelrunde wirkungsgeschichtlich auch die Grenzen des Mittelalters überschritten hat, wird abschließend der Blick auch auf moderne Verarbeitungen (u.a. im Jugend- bzw. Schulbuchbereich) zu werfen und zu fragen sein, ob bzw. inwiefern hier (De-)Formationen eines mythischen Potenzials im Spiel sind. Die Textauswahl kann, abgesehen von den mhd. 'Klassikern' (Hartmanns 'Erec' und 'Iwein' sowie Wolframs 'Parzival'), auch von den am Seminar teilnehmenden Studierenden mitbestimmt werden. Es wird erwartet, dass die genannten 'Klassiker' allen Teilnehmenden zu Beginn des Seminars bekannt sind.Eine Liste mit Lektürehinweisen ist ab Mitte Juli im Sekretariat abzuholen.