In Ergänzung zur Ringvorlesung greift das Proseminar für die Professionalisierung pädagogisch und bildend Tätiger in der Migrationsgesellschaft zentrale Themenbereiche auf. Auf der Grundlage von interdisziplinärem Theoriewissen wird jeweils dessen Bedeutung für eine reflektierte pädagogische Praxis abgewogen. Zunächst wird Migration als gesellschaftliches Phänomen in seiner Komplexität erschlossen. Zentrale Konstrukte im Kontext von Kultur, Nation und Identität werden im Zusammenhang ihrer Begriffs- und Diskursgeschichte erarbeitet. Weiterhin werden Ursache und Wirkung von Fremdheitskonstruktionen in Vergangenheit und Gegenwart sowie verschiedene Ausprägungen von Zuschreibungspraktiken bis hin zu Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit thematisiert und zueinander in Beziehung gesetzt.
Die Grundschule als erste, gemeinsame Schule für alle zeichnet sich durch ihre heterogene Schüler*innenschaft aus. Dies erfordert von Lehrkräften nicht nur Professionskompetenzen im Umgang mit Diversität auf methodisch-didaktischer Ebene, sondern auch, potentielle Diskriminierung in Schule und Unterricht aufgrund verschiedener Differenzlinien wie Geschlecht, natio-ethno-kultureller oder sozialer Herkunft oder Behinderung zu erkennen und zu vermeiden. Im Rahmen des Seminars werden verschiedene Diversitätsdimensionen vertieft behandelt und thematisiert, inwieweit diese für die grundschulpädagogische Praxis relevant und für Diskriminierung anfällig sind. Sie lernen verschiedene pädagogische Perspektiven zum Umgang mit Diversität kennen und bahnen eine diversitäts- und diskriminierungssensible Haltung an.
Deutschland ist und wird von migrationsbedingten Prozessen und Phänomenen geprägt und lässt sich somit als Migrationsgesellschaft bezeichnen. Dies bedeutet, dass Sie als Lehrkraft (nicht nur) in ihrem Schulalltag damit konfrontiert sind, dass heute mehr als ein Drittel der Kinder in der Bundesrepublik eine familiäre oder eigene Migrationsgeschichte hat.Trotzdem wird diese Tatsache, in die wir alle (und als Lehrkräfte ganz besonders) eingebunden sind, von Seiten der Bildungseinrichtungen häufig ignoriert oder problematisiert, indem weiterhin an natio-ethno-kulturellen Normalitätskonstruktionen festgehalten wird. Kinder, die davon abweichen, sind im deutschen Schulsystem oft systematisch benachteiligt.Hier hat insbesondere die Grundschule als erste Schule für alle Kinder die Chance und Aufgabe, entsprechend zu reagieren.Das Seminar setzt sich sowohl theoretisch als auch handlungsorientiert mit historischen und aktuell konkurrierenden pädagogischen Antworten auf Migration auseinander. Durch Exkurse in die kritische soziale Arbeit, Gesellschafts- und Kulturwissenschaften werden darüber hinaus (Er)kenntnisse über Themen wie Kultur, Fremdheit, Rassismus oder Empowerment gewonnen und für die grundschulpädagogische Praxis fruchtbar gemacht, um eigene Unsicherheiten abzubauen und so den Bedürfnissen aller Schüler*innen in der Migrationsgesellschaft gerecht werden zu können.
Die Grundschule als erste, gemeinsame Schule für alle zeichnet sich durch ihre heterogene Schüler*innenschaft aus. Dies erfordert von Lehrkräften nicht nur Professionskompetenzen im Umgang mit Heterogenität auf methodisch-didaktischer Ebene, sondern auch, potentielle Diskriminierung in Schule und Unterricht aufgrund verschiedener Differenzlinien wie Geschlecht, natio-ethno-kultureller oder sozialer Herkunft oder Ability zu erkennen und zu vermeiden. Im Rahmen des Seminars werden verschiedene Diversitätsdimensionen vertieft behandelt und thematisiert, inwieweit diese für die grundschulpädagogische Praxis relevant sind. Sie lernen verschiedene pädagogische Perspektiven zum Umgang mit Heterogenität kennen und bahnen im Austausch mit Ihren Kommiliton*innen eine diversitäts- und diskriminierungssensible Haltung an.
Germany is constantly shaped by migration-related processes and phenomena and can thus be described as a migration society. This means that you as a teacher are confronted with the fact that today more than one third of the children in the Federal Republic of Germany have a family or own migration history. Nevertheless, this fact, in which we all (and as teachers especially) are involved, is often ignored or problematized by educational institutions by continuing to cling to natio-ethno-cultural constructions of normality. Children who deviate from this are often systematically disadvantaged in the German school system. Here, especially the elementary school as the first school for all children has the chance and duty to react accordingly. The seminar deals with historical and currently competing pedagogical responses to migration both theoretically and oriented towards action as a teacher. Through excursions into critical social work, social and cultural studies, knowledge about topics such as culture, foreignness, racism or empowerment will be gained and made fruitful for primary school pedagogical practice in order to reduce your own uncertainties and thus to be able to meet the needs of all students in the migration society.
This course is addressed to students from Regensburg university as well as to international students.
Participants in this course will have to complete the tasks during the course and write an exam at the end of the course (optionally in German or English).