Die Vorlesung bietet einen Einblick in aktuelle Forschungen zu menschlichen Gedächtnisleistungen. Wichtige experimentelle Paradigmen, zentrale Theorien wie auch einzelnen Gedächtnisleistungen zugrunde liegende neuronale Korrelate werden vorgestellt. Die Bedeutung einzelner Befunde für angewandte Fragestellungen, wie etwa die Optimierung der Gedächtnisleistung von Zeugen oder Prüfungskandidaten, wird hervorgehoben.
Das Seminar behandelt Paradigmen der Gedächtnisforschung, in denen absichtlich oder unabsichtlich Vergessen von Gedächtnisinhalten erzeugt wird. Die Paradigmen umfassen die Outputinterferenz, das Part-list cuing, das abrufinduzierte Vergessen, Think/no-think impairment sowie das gerichtete Vergessen. Zentrale Mechanismen dieser Vergessensformen, Möglichkeiten das Vergessen wieder aufzuheben sowie mit dem Alter der Personen einhergehende Veränderungen im Ausmass des Vergessens werden besprochen.
Aufbauend auf der Vorlesung "Gedächtnis" werden Originalarbeiten zu einzelnen Themen der Vorlesung behandelt. Pro Thema werden im Rahmen von Referaten aktuelle Forschungsartikel vorgestellt und diskutiert. Sowohl Grundlagen- als auch Anwendungsaspekte der einzelnen Themen sollen behandelt werden. Die Veranstaltung richtet sich primär an Psychologie-Studierende im dritten Semester (Bachelor). Studierende anderer Fächer können leider nicht berücksichtigt werden.