Dienstag, 10-12 Uhr, Veranstaltungsnummer D-33198
In den frühen 1920er Jahren, zwischen 1920 und 1924, war der junge Freistaat Bayern von einer Politik geprägt, die als reaktionär bezeichnet werden kann. Sie war antisozialistisch, antisemitisch, national-konservativ und teilweise monarchistisch. Bayern wurde aus der Sicht dieser Politik als "Ordnungszelle" verstanden, von der eine Gesundung des Deutschen Reichs, der Weimarer Republik, ausgehen sollte. In diese Phase der bayerischen Politik fällt auch der Hitler-Putsch von 1923. Er stellte den ersten Versuch der nationalsozialistischen Bewegung dar, die Macht in Deutschland gewaltsam an sich zu reißen. Das Vorhaben Hitlers, die bayerische Regierung zu einer Teilnahme an einem Staatsstreich gegen Berlin zu bewegen, schlug jedoch fehl. Der Putsch wurde niedergeschlagen. In der Übung sollen die Ausgangslage - die Zielsetzung Hitlers und die damalige politische Situation -, die Vorgänge vom 8./9. November 1923, ihre Einordnung in die politische Konstellation der damaligen Zeit und die Ergebnisse dieser Ereignisse anhand von Literatur und Quellen, die gemeinsam gelesen und interpretiert werden, nachgezeichnet werden.
Die Übung verfolgt ein allgemeines methodisches und ein spezielles inhaltliches Ziel: Die Teilnehmer der Übung sollen zum einen verschiedene Quellengruppen kennenlernen und anhand der kritischen Lektüre von ausgewählten Quellentexten die historisch-kritische Methode der Geschichtswissenschaft einüben, zum anderen sollen sie einen Einblick in ein aufschlussreiches Kapitel der neuesten deutschen und bayerischen Geschichte gewinnen.
Die Übung findet in Form von Zoom-Konferenzen statt.
Als Leistungsnachweis werden gefordert: regelmäßige Teilnahme, aktive Mitarbeit, Anfertigung von Hausaufgaben.
Dr. Georg Köglmeier