Das Seminar „Mehrsprachigkeit in Regensburg“ ermöglicht den Studierenden, die sprachliche Vielfalt ihrer Region praxisnah zu erforschen. Nach einer Einführung zu verschiedenen Typen von Mehrsprachigkeit untersuchen sie, wo diese Phänomene im urbanen Raum Regensburgs auftreten, und entwickeln eigene Forschungsfragen. Betrachtet werden neben der Mehrsprachigkeit unterschiedlicher Migrantengruppen und Herkunftssprechender auch die mehrsprachige Praxis in Unternehmen und Behörden sowie der schulische Fremdsprachenerwerb und Dialektgebrauch. Dabei werden sozio- und psycholinguistische Aspekte (z. B. Sprachgebrauch, Sprachdominanz) mit systemischen Perspektiven (z. B. Auswirkungen von Sprachkontakt auf Sprachstrukturen) verknüpft, um ein umfassendes Bild zu erhalten. Mögliche Fragestellungen sowie geeignete Forschungsmethoden werden im Seminar gemeinsam diskutiert und konkretisiert. Die Studierenden wählen anschließend ein Fallbeispiel für ihr Referat, das sie in intensivem Austausch mit dem Dozenten vorbereiten und das idealerweise auf einer eigenen Datenerhebung basiert. Zu diesem Zweck sollen auch zwei Exkursionen zu mehrsprachigen Gruppen oder Orten in Regensburg stattfinden, bei denen ebenfalls Daten erhoben werden können. Neben der Verknüpfung von Mehrsprachigkeitstheorien mit der Praxis wird im Seminar unterstützt durch konkrete Beispiele auch explizit auf den Aufbau wissenschaftlicher Studien sowie deren Präsentation in Vorträgen und Textform eingegangen. In der Abschlussphase werden die gewonnenen Erkenntnisse reflektiert, die methodischen Herausforderungen diskutiert und zentrale Ergebnisse kritisch eingeordnet.